Grundsätze unserer Forschung
Das Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft bildet ein breites Forschungsspektrum ab. Dieses wird in den Grundsätzen der Forschungsstrategie festgehalten.
Forschungsfelder und inhaltliche Schwerpunkte
Die theoretische und empirische Forschung des Instituts für Erziehungs- und Bildungswissenschaft beleuchtet das Wechselverhältnis zwischen Individuen, Gesellschaft und Bildungssystemen über die Lebensspanne auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Die Forschungsfelder umfassen Grundlagenforschung, historisch-systematische Fragestellungen sowie anwendungsorientierte Forschungen. Erkenntnisse werden in den Bereichen der Allgemeinen Pädagogik, der Erwachsenen- und Weiterbildung, der Sozialpädagogik, der empirischen Lernweltforschung und Hochschuldidaktik sowie in der migrations- und diversitätsbezogenen Pädagogik ausgearbeitet.
Inhaltliche Schwerpunkte liegen u. a. auf:
• Grundbegriffe und Grundfragen der Erziehungs- und Bildungswissenschaft
• Kritische Bildungstheorie
• Historische Pädagogik
• Digitalisierung
• Migration, soziale Ungleichheit und Intersektionalität, politische Bildung
• Geschlechterforschung
• Politik, Organisation und Steuerung der Erwachsenenbildung
• Arbeit, Beruf, Bildung und gesellschaftliche Teilhabe
• Lernweltforschung und Hochschul-/Wissenschaftsdidaktik
• Sozialpädagogische Arbeit und Hilfe
• Soziokultur und Partizipation
• Professionalisierung und freiwilliges Engagement
Ethik und Qualität der Forschung
Erziehungs- und bildungswissenschaftliche Forschung nimmt gesellschaftliche Bedingungen und Entwicklungen in den Fokus und ist dadurch eng mit Menschen, deren Lebenswelten und Handlungen verbunden. Wir bekennen uns zu hohen wissenschaftlichen Qualitätsstandards und ethischen Grundsätzen, die Menschen, Initiativen und Einrichtungen als Forschungspartner:innen und nicht als Objekte der Forschung betrachten. Dies führt gerade in der Forschung mit vulnerablen Gruppen der Gesellschaft zu kooperativ und (macht-)reflexiv gestalteten Prozessen, die in starkem Maße von Wertschätzung, Selbstrepräsentation und Dialog geprägt sind. Forschung soll für möglichst alle Beteiligten Wissen als Wert erzeugen, um zu Selbstermächtigung und einer kritischemanzipatorischen Gesellschaftsveränderung in Richtung Demokratie, Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit beizutragen. In Forschungsverbünden und in der direkten Zusammenarbeit mit Wissenschaftskolleg:innen wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, Leistungen aller Beteiligten adäquat sichtbar zu machen. Gegenseitige Anerkennung, wertschätzende Kommunikation und Sensibilität für Machtverhältnisse in Forschungs- und Organisationsstrukturen gilt es zu pflegen.
Vernetzung/Kooperation
Zur Durchführung der Forschung kooperiert das Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft inter- und transdisziplinär mit vielfältigen Partner:innen. Die Zusammenarbeit erfolgt sowohl innerals auch interuniversitär sowie mit externen Forschungsinstitutionen. Inneruniversitär werden die Potenziale in den Arbeitsbereichen, im Institut, in der Fakultät sowie in den übergreifenden Schwerpunkten und Netzwerken (z. B. „Heterogenität und Kohäsion“) genutzt. Praxiseinrichtungen (u. a. NPOs, soziale Dienste, Bildungsorganisationen) und Unternehmen werden aktiv angesprochen, um empirische Forschungsinhalte generieren zu können und Professionelle und Adressat:innen an Forschung zu beteiligen (z. B. Citizen Science). Darüber hinaus bietet der Austausch mit öffentlichen Trägern die Möglichkeit, sozial- und bildungspolitisch relevante Forschung zu betreiben und gesellschaftliche Impulse zu setzen. Die Forschung findet dabei regional und international angebunden statt. Eine besondere Bedeutung für die Forschung am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft besitzt der europäische Forschungsraum.
Methoden
Das Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft ist aktiv an internationalen Diskursen zu Methodologien und epistemologischen Fragen beteiligt, um u. a. quantitative und qualitative Methoden in der empirischen Erziehungs- und Bildungswissenschaft sowie der Theorie- und Begriffsbildung zu entwickeln. Der Einsatz der jeweiligen Methoden in den aktuellen Forschungsarbeiten ist breit gefächert, die komplexen gesellschaftlichen und pädagogischen Herausforderungen verlangen zunehmend nach der Verschränkung von Methoden im Sinne von Mixed-Methods-Anwendungen. Die der empirischen Forschung zugrunde liegenden ethischen Grundprinzipien werden laufend reflektiert und angepasst. Dazu gehören in der erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Forschung vor allem die Bereiche Datenschutz, Schutz der Persönlichkeitsrechte, der Minderheitenund Kinderrechte. Die Forschung folgt dem Grundprinzip der Angemessenheit in Bezug auf den Umfang und den Inhalt der empirischen Datenerhebungen.
Digitalisierung
Die digitale Transformation sowie der Umgang mit Künstlicher Intelligenz stellen eine intensive Herausforderung für Gesellschaft, Bildung und Forschung dar. Wir begegnen ihr proaktiv (u. a. durch die Nutzung digitaler Tools in der Durchführung, Auswertung und Dissemination der Forschung). Eine nachhaltige Datennutzung ist uns ein wichtiges Anliegen. Thematisch setzen wir uns kritisch mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Bildung auseinander und tragen zur Förderung kritischer Medienkompetenz in Lehre und Gesellschaft bei.
Karriereförderung/early stage researcher
Universitäten sind Orte, an denen Menschen mit unterschiedlichen Forschungsbiografien zusammentreffen. Für uns ist es eine wichtige Aufgabe, bereits bei Studierenden das Interesse an einer eventuellen zukünftigen Forschungstätigkeit zu fördern und Wissenschaftler:innen in ihrer Karriereentwicklung – auch angesichts aktuell schwieriger Rahmenbedingungen – aktiv zu unterstützen. Wissenschaftler:innen sollen ein eigenständiges Forschungsprofil entfalten und sich in ihrer wissenschaftlichen Kompetenz weiterentwickeln können.
Dissemination
Am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft werden vielfältige Strategien der Dissemination verfolgt: In Bezug auf „Science to Science“ werden alle wissenschaftlich relevanten Verbreitungsformen im nationalen und internationalen Kontext genutzt. Insbesondere das Verfassen von Monografien und Beiträgen in Fachzeitschriften oder Sammelwerken bzw. die Herausgabe von Sammelbänden und Zeitschriften. Open-access-Formaten kommt dabei ein hoher Stellenwert zu. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden der „Scientific Community“ des Weiteren über Vorträge und Workshops bei Konferenzen präsentiert. Zudem beteiligen sich die Forscher:innen an der Konzeption und Organisation von Tagungen. Die Mitarbeiter:innen engagieren sich in zahlreichen Netzwerken und Gremien. Sie sind u. a. Editorial Board Members bei facheinschlägigen Zeitschriften sowie Buchreihen, und sie sind als Fachgutachter:innen für Journals, Forschungsfonds und Abschlussarbeiten aktiv. Einen weiteren bedeutsamen Aspekt der Dissemination bilden Beratungs- und Beiratstätigkeiten im Sinne von “Science to Policy”. Forschung als Beitrag zur gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung bedingt in einem starken Maße nicht nur kooperative und partizipative Forschungsstrategien, sondern auch unterschiedlichste Vermittlungs- und Verbreitungsformen, die im Sinne von „Science to Professionals“- und „Science to Public“-Strategien konsequent verfolgt werden. Gerade für die Konzeption und Verbreitung von Forschung im kommunalen und regionalen Kontext beschränkt sich die Ergebnispräsentation nicht nur auf die Vermittlung von Berichten, sondern es kommen auch kreative, Interaktive und performative Darstellungsformen zur Anwendung (wie Workshops, Diskussionen, Ausstellungen und Aufführungen).
Forschung im Bild
Woran wird am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft geforscht? Die Fachbereiche am Institut decken ein breites Forschungsfeld ab und sind an einer Vielzahl an Projekten beteiligt. Wir bilden dieses breite Forschungsspektrum auch als Poster ab.